Liebe
Familie, liebe Freunde!
Viel
Zeit in Corona-Zeiten, deshalb kommt hier schon wieder ein neuer
Bordbericht.
Ich
arbeite immer noch das letzte Jahr auf, die Bilder sind vom
April
2019. In Singapur waren wir schon mal im Jahr 1989, unglaublich,
wie
sich das Gesicht der Stadt in 30 Jahren verändert hat! Der
nächste
Bericht wird dann wieder aktueller sein, wenn auch nicht
brandaktuell
:-)
Viele
reden in diesen Zeiten vom „den Exit mitdenken“ und meinen damit
die Zeit nach Corona. Ich denke bei jedem Bordbericht immer
öfter
unseren ganz persönlichen Exit mit, und meine damit den Ausstieg
von
ELAN. Für diejenigen, die nicht mehr mitgezählt haben: wir
befinden
uns jetzt im Jahr 13 unseres Vagabunden-Lebens auf dem Meer. Im
Jahr
2021 soll für mich damit Schluss sein. Die persönlichen
Entbehrungen und Einschränkungen durch das Bordleben möchte ich
nicht länger hinnehmen. Symbol für meinen Verzicht, auch auf
kulinarischer Ebene, ist dabei eine bestimmte Käse-Sorte
geworden:
könnt Ihr Euch vorstellen, über Jahre hinweg hauptsächlich
labbrigen Scheibletten-Cheddar zu essen? Weil es auf der Welt
außerhalb Europas einfach keinen anständigen Käse gibt? Dazu
kommt
die tropische Hitze, die ich einfach nicht so gut vertrage wie
der
Frank. Und der viele Müll um mich herum, gerade in Südostasien
(außer in Singapur), über den ich nicht hinwegsehen kann. Er
begegnet einem auf Schritt und Tritt, an Land und auf dem
Wasser.
Gerade heute haben wir einen Bericht über die Malediven im NDR
gesehen.
Auch da nur ein Thema: der Plastikmüll!
Vor
zwei
Jahren haben wir in Australien ein kleines deutsches Segelschiff
getroffen mit dem netten Namen „DÖRTITA“, die spanische
Verniedlichung für DÖRTE. An Bord waren zwei Männer auf
Weltumseglung. Auf meine Frage, wohin sie weitersegeln, meinte
der
norddeutsche Skipper wortkarg: So schnell wie möglich nach
Hause,
ich habe genug Inseln gesehen. Ein klein wenig hatte er
mir schon
damals aus dem Herzen gesprochen!
Frank
hat sich da bis jetzt noch nicht so eingeordnet. Er hängt
verständlicherweise mehr an ELAN, hat gerade in den letzten 6
Monaten nochmal enorm viel Zeit, Energie, Geld, Schweiß und
manchmal
auch Blut in die Bootsreparaturen investiert. Das hat seiner
Freude daran keinen
Abbruch getan. Trotzdem, wir werden eine Exit-Strategie finden
müssen!
Herzliche
Grüße und bleibt gesund!
Eure
Seebären auf Corona-Urlaub in München
Dörte
&
Frank